Zwischen Wanderlust und Bierzeltstimmung – Wanderwochenende in Wildemann

Es begab sich zu einer Zeit, da die Sonne lachte, die Rucksäcke gepackt wurden und eine bunte Truppe sich aufmachte, um den Harz unsicher zu machen. Am Freitag, dem 13. Juni – ein Datum, das rückblickend wohl eher für Glück als für Unglück steht – versammelte sich die wanderlustige Meute aus 33 Mitgliedern des MTV Groß Lafferde um 15 Uhr auf dem Marktplatz. Vier besonders ambitionierte Heldinnen und Helden waren sogar per Drahtesel angereist und hatten sich damit die ersten 60 Kilometer schon mal warm gestrampelt. Respekt – oder Wahnsinn? Die Grenze ist bekanntlich fließend.
In Wildemann angekommen erwartete uns eine Unterkunft, die wohl direkt aus einem Wanderer-Traum entsprungen war: ein großzügiger Außenbereich mit Grill, eine Lage direkt am plätschernden Bächlein sowie ein Partyraum mit Tischkicker, Dartscheibe und Billardtisch – genügend Raum für gesellige Abende. Die Mischung aus erfahrenen Wanderveteranen und einer achtköpfigen Nachwuchsgruppe versprach von Anfang an eine lebendige und vielseitige Gemeinschaft. Kaum waren die Koffer abgestellt, wurde das erste Fass angestochen – und das letzte gleich mit. Gegen Abend brutzelten schmackhafte Grillvariationen auf dem Rost, während zahlreiche selbstgemachte Salate für ein liebevoll zusammengestelltes Buffet sorgten. In lockerer Runde wurde viel gelacht, neue Gesichter schnell integriert und wir ließen den Abend bei stimmungsvollem Beisammensein ausklingen – der perfekte Auftakt in ein aktives Wochenende.
Der Samstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück – für manche ein sanfter Start, für andere eher eine Herausforderung nach der kurzen Nacht. Danach ging es los: Die Wanderung, die sich über zwölf abwechslungsreiche Kilometer erstrecken sollte, bot alles, was das Wanderherz begehrt. Wie es sich gehört, verliefen wir uns jedoch direkt an der ersten Gabelung. Der knappe Kilometer Umweg wurde als Abenteuer-Einlage verbucht – erfolgreich, wie man an den zunehmend rosigen Gesichtern erkennen konnte. Die nun 13 Kilometer lange Wanderung war ein wahres Erlebnis-Menü: Ein erfrischender Wasserfall, eine Harzer Stempelstelle, ein liebevoll drapiertes Survival-Kit von unserem Wanderwart und (man glaubt es kaum) eine Beach-Bar mitten im Harz, in der wir auf halber Strecke verschnaufen und uns erfrischen konnten. Zurück an der Unterkunft wurden die müden Glieder gestreckt, mitgebrachter Kuchen verzehrt und das Abendessen vom Catering genossen. Anschließend battelte sich die Gruppe in Minispielen – von Geschicklichkeit über Glück bis hin zum Denksport war alles dabei. Und das Wetter? Sonnenschein, laues Lüftchen, kein Tropfen Regen.

Am Sonntag hieß es Abschied nehmen. Die einen stiegen entspannt ins Auto, die vier Radfahrenden hingegen hatten noch einmal die schweißtreibenden 60 Kilometer vor sich. Ob sie ihre Anreise-Idee beim nächsten Mal überdenken? Man weiß es nicht, aber für Gesprächsthemen auf dem Heimweg war definitiv gesorgt.
Fazit: Unser Wochenende war ein voller Erfolg. Neue Freundschaften wurden geschlossen, alte gestärkt, gemeinsame Herausforderungen gemeistert und Wanderschuhe an ihre Belastungsgrenze gebracht. Kein Wunder also, dass sich viele schon jetzt für das nächste Wanderwochenende vom 12.-14. Juni 2026 in Bad Sachsa angemeldet haben. Der Harz ist vielleicht nicht die Alpen – aber für uns war es ganz klar ein Gipfeltreffen der Extraklasse! (Emelie Teichmann)